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Unsere kostenlosen Vortragsreihen werden auch im Wintersemester 2025/2026 wieder angeboten. Wir freuen uns, dass es gelungen ist, auch wieder einen vierteiligen Zyklus mit renommierten Referent:innen zu veranstalten.

Die kostenlose Vortragsreihe „Allgemeine Homöopathie” findet wieder als Online-Variante jeweils von 17:00 bis 19:00 Uhr statt.

Der Zugangslink wird Ihnen nach der Anmeldung unter fortbildung@oegvh.at zugesandt.

Bildungsstunden
2,0 Bildungsstunden E-Learning
2,0 FTA Homöopathie

Mo, 20.10.2025

Geschichte & Prinzipien der Homöopathie, Arzneimittelzulassung/-registrierung/-herstellung

Referentinnen: Dr. med. vet. Barbara Wieser, Mag. pharm. Dr. Astrid Obmann

Geschichte & Prinzipien der Homöopathie, Arzneimittelzulassung/- registrierung/-herstellung – Referentinnen: Dr. med. vet. Barbara Wieser, Mag. pharm. Dr. Astrid Obmann

Dr. med. vet. Barbara Wieser ist seit 2015 Fachtierärztin für Homöopathie und langjähriges Vorstandsmitglied der ÖGVH. Sie startete mit der Homöopathieausbildung schon während dem Studium bei der SIH (StudentInneninitiative Homöopathie) und hat dann in Kleintier- und Pferdepraxen in Österreich, Belgien und Großbritannien gearbeitet und dabei immer Homöopathie in konventionell medizinische Praxen integriert. Seit diesem Jahr bietet sie nach der Karenzzeit mit ihrem zweiten Kind homöopathische Therapie für Kleintiere und Pferde in ihrer eigenen Praxis an.

Mag. pharm. Dr. Astrid Obmann Nach dem Abschluss des Pharmaziestudiums an der Universität Wien und zweijähriger Tätigkeit in öffentlichen Apotheken in Wien war Astrid Obmann neben ihrer Dissertation mehrere Jahre als wissenschaftliche Assistentin und Lektorin am Department für Pharmakognosie der Universität Wien tätig. Im September 2010 erfolgte der Wechsel in die damalige AGES PharmMed und die Ausbildung zur Gutachterin für pharmazeutische Qualität mit Schwerpunkt pflanzliche und homöopathische Arzneimittel. Sie ist Koordinatorin der Fachgruppe pflanzliche Arzneimittel und Homöopathika in der AGES Medizinmarktaufsicht. Auf europäischer Ebene bringt sie ihre Expertise als Österreichs Delegate im HMPC sowie in der HMPWG ein. Auch auf nationaler Ebene ist sie in verschiedenen für Arzneimittel relevante Gremien vertreten.

Referentin Dr. med. vet. Barbara Wieser im Interview

Stellen Sie sich bitte in kurzen Worten selbst vor?

Dr. med. vet. Barbara Wieser: „Ich bin im Studium durch eine Mitstudentin auf die Homöopathie aufmerksam geworden und konnte damals in einem sehr fördernden, offenen Umfeld auf der VetMedUni Wien zuerst ein Wahlfach über Grundlagen und Herstellung und in weiterer Folge ein ganze zweite Ausbildung neben dem Veterinärmedizinstudium machen, die Kurse fanden in Semester- und Osterferien statt. Gleichzeitig hat der Vater meines Partners, auch Tierarzt, eine Ausbildung für Homöopathie bei Nutztieren gestartet.

In seiner Praxis machte ich die ersten Versuche und hatte gleich eindrückliche Ergebnisse. Mein erster Patient war ein mit mehreren Antibiotika vorbehandeltes und austherapiertes Kaninchen mit schwerer Lungenentzündung, welches durch Bryonia alba C200 sich innerhalb von 2 Tagen um 95% verbesserte, sodass es nach Hause konnte und ausheilte. Da dachte ich, da muss ich dranbleiben.”

Wie gelingt es Ihnen, Homöopathie in die tägliche Praxis von Kleintieren und Pferden zu integrieren?

Dr. med. vet. Barbara Wieser: „Ich habe seit dem Studium in mehreren Praxen in Österreich, Belgien und in England gearbeitet und mich 2021 selbstständig gemacht. Dabei habe ich Homöopathie immer in den Praxisalltag integriert. In unserer Kleintierpraxis machen wir viel Diagnostik, operieren, machen Zahnbehandlungen … – wie in jeder Praxis, sehen aber auch Notfälle wie z.B Multitrauma nach Autounfällen. Wenn ich denke, dass Homöopathie für den Patienten die geeignetste Methode ist, empfehle ich dies dem Besitzer und habe eigentlich immer eine positive Resonanz. Dadurch habe ich weit gestreute Erfahrung mit verschiedensten Krankheitsbildern und akuten Notfällen sammeln können.

Homöopathie ist eine Erfahrungsmedizin, mit jedem Patienten lerne ich dazu und entdecke noch immer neue Indikationen und Arzneimittel. Die Wirksamkeit überrascht mich jedes Mal aufs Neue. Vor 3 Wochen hatten wir ein 8 Wochen altes Katzenbaby mit Meningitis/Enzephalitissymptomen. Es war ein heißer Tag im August, das Katzenbaby lag in Seitenlage im Koma, die Prognose war schlecht. Es atmete sehr schnell, wie wenn ihm zu heiß wäre. Ich gab ihm Apis C30 Globuli ins Maul und das Hecheln hörte auf, nach 1 Stunde begann es wieder – nach nochmaliger Gabe beruhigte sich die Atmung wieder. Ich wechselte auf Apis C200 und das Baby begann sich umzusehen und ein paar Stunden später konnte es gehen, es war aber mehr ein Drangwandern, eine nochmalige Gabe, und die Kollegin berichtete am nächsten Morgen, dass es komplett fit die Gitterstäbe vom Käfig raufkletterte. Videos zu dem Fall und wie es weiterging, zeige ich in der Vortragsreihe.”

Was würden Sie sich im Sinne der Homöopathie wünschen?

Dr. med. vet. Barbara Wieser: „Ich würde mir wieder die Offenheit der 2000er Jahre wünschen. Die Kollegen und Kolleginnen, die damals mit mir studiert haben, sind noch immer genauso offen. Auch wenn sie sich nicht auf Homöopathie spezialisiert haben, überweisen sie bei Bedarf und diffamieren die Methode und die Kollegen, die sich diese lange Spezialausbildung antun, nicht.

Die von mehreren Seiten beeinflussten Medien haben die öffentliche Meinung zu Homöopathie geschädigt, aber die Patientenbesitzer sind sehr positiv eingestellt und dankbar, wenn sie wen finden, der sich auskennt. Gerade bei den Landwirtinnen aber auch vielen Kleintierbesitzern/innen gibt es viele mit ausgedehntem Wissen in der Anwendung bei alltäglichen Kleinigkeiten, bei schwierigen Krankheitsbildern brauchen sie aber einen Tierarzt mit einer fundierten Ausbildung in Homöopathie als Partner. Ich wünsche mir, dass die Neugier mit dem neuen Rektorat wieder Platz hat auf der VetMedUni Wien.”

Sie haben für die kostenfreie Vortragsreihe einen Vortrag zur Geschichte und den Prinzipien der Homöopathie vorbereitet – was darf man hier erwarten?

Dr. med. vet. Barbara Wieser: „Ich mag den Vortrag über die Geschichte sehr, ich habe meine Facharbeit für den Fachtierarzt für Homöopathie über die Entwicklung der Veterinärhomöopathie im deutschsprachigen Raum geschrieben und viel Interessantes dazu recherchiert. Man sieht, wie viele verschiedene Forscher schon in der Frühzeit diese Methode als Team weiterentwickelt haben, nicht Hahnemann alleine. Bei den Prinzipien gehen wir die wichtigsten Grundregeln durch und sehen anhand der geschichtlichen Zusammenhänge, wie die Forscher auf die Prinzipien der Homöopathie gestoßen sind.

Wo sehen Sie die wichtigsten Lehren aus der Geschichte der Homöopathie für die heutige Zeit?

Dr. med. vet. Barbara Wieser: „Ich finde die vielen Fake News über Homöopathie und das Nichterkennen können dieser Fake News durch erfahrene Journalisten beunruhigend, weil das wahrscheinlich bei vielen anderen Themen genauso ist. Die Geschichte hat aber gezeigt, dass sich die Methode trotzdem immer weiter durchsetzt, eben weil sie sehr gut funktioniert, wissenschaftlich erklärbar, erlernbar und wiederholbar ist und nichts mit Wundern oder Placebo zu tun hat.”

Wie sieht Ihr Arbeitsalltag in Sachen Homöopathie aus – welche spannenden Projekte betreuen Sie derzeit?

Dr. med. vet. Barbara Wieser: „Neben meiner Praxis engagiere ich mich im Vorstand der ÖGVH, betreue zusammen mit Fachtierarzt Mag. Michael Ridler und Dr. Desiree Prokop den monatlichen Online Arbeitskreis, wo homöopathisch arbeitende Praktiker Fälle diskutieren, und organisiere den dreijährigen Diplomlehrgang für Veterinärhomöopathie (DLVH) der ÖGVH und den Tag der Integrativen Methoden an der VetMedUni Wien. Außerdem sitze ich in der Fachtierärztekommission und bereite auch Interessierte auf die Fachtierarztprüfung vor.

Langweilig wird mir nicht, aber ich mach‘s gern!”

 

Die weiteren Termine der kostenlosen Vortragsreihen sind

Mo, 03.11.2025

Anamnese, Repertorisation, Arzneimittelverschreibung, Salutogenese, Pathogenese, Integrativmedizin

Referentinnen: Dr. med. vet. Barbara Wieser, Dr. med. vet. Petra Weiermayer

Mo, 24.11.2025

Heilungsverlauf, Möglichkeiten, Grenzen, Case reports

Referentinnen: Mag. med. vet. Claudia Frei-Freuis, Dr. med. vet. Petra Weiermayer

Mo, 15.12.2025

Grundlagenforschung & klinische Forschung in der Homöopathie

Referent und Referentin: Prof. Dr. Stephan Baumgartner, Dr. med. vet. Petra Weiermayer

 

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