Fallbeispiel: Schwellung Auge

Ein 22-jähriger Vollblutaraber-Wallach wurde wegen einer akuten Schwellung am linken Auge vorgestellt. Die Besitzerin berichtete, dass ihr Pferd während eines Spaziergangs mit seiner Mitreiterin plötzlich vermehrt zu tränen begonnen hatte und öfters stehen geblieben war, um sich das Auge am Bein zu kratzen. Die Mitreiterin konnte sich die plötzliche Irritation des Auges nicht wirklich erklären, da sie keinen Fremdkörper oder Schmutz im Auge finden konnte. Allerdings wären viele Insekten um das Pferd herumgeflogen und sie vermutete, dass ein Insektenstich der Auslöser für die Schwellung sein könnte.

Der Wallach zeigte bei der Untersuchung eine hochgradige Schwellung des linken Ober- und Unterlids, starken wässrigen Augenausfluss, sowie mittelgradig gerötete Lidbindehäute. Das Auge konnte nur rund bis zur Hälfte geöffnet werden, die meiste Zeit hielt er es jedoch geschlossen (siehe Foto 1). Soweit einsehbar, konnte kein Fremdkörper im Auge gefunden werden, auch die Hornhaut war unversehrt. Leichte Berührung bzw. sanften Druck auf die Lider duldete der Wallach nur ungern, sie fühlten sich zudem sehr warm an. Ansonsten hatte das Pferd jedoch normale Vitalparameter und wollte am liebsten Heu fressen. Sofern möglich, versuchte sich der Wallach in regelmäßigen Abständen das Auge an seinem Bein oder Gegenständen zu kratzen, was ihm jedoch von der Besitzerin untersagt wurde.
Da das Pferd erst wenige Monate zuvor wegen lebensbedrohlicher Kolik an einer Klinik behandelt worden war und an einer Magenerkrankung litt, wurde in Absprache mit der Besitzerin entschieden, das Tier ¬– sofern möglich – vorrangig homöopathisch zu behandeln, um den Einsatz entzündungshemmender Medikamente mit möglichen unerwünschten Nebenwirkungen auf den Magen-Darm-Trakt zu vermeiden.
Aufgrund des Verdachtes eines Insektenstiches, der starken Schwellung und der auffallenden Wärme der Lider mit Berührungsempfindlichkeit, erhielt das Pferd Apis mellifica C200 jeweils 3-mal im Abstand von 10 Minuten. In der Zwischenzeit wurde das Auge mit physiologischer Kochsalzlösung gespült und unterstützend zur Pflege der Hornhaut Augentropfen (Remend, Cornea Augenpflege-Gel) appliziert. Danach ging die Besitzerin mit dem Wallach an der Hand grasen, wodurch er abgelenkt war und sich nicht mehr das Auge kratzen wollte.

Rund 15 Minuten nach der erstmaligen Gabe des homöopathischen Arzneimittels ließ der starke wässrige Augenausfluss deutlich nach und verschwand kurz darauf vollständig. Nach den ersten 3 Eingaben erhielt der Wallach zuerst halbstündlich, danach stündlich nochmals das homöopathische Arzneimittel. Nach 45 Minuten war bereits ein Rückgang der Lidschwellung sichtbar, nach ca. 100 Minuten war eine deutliche Reduktion der Schwellung feststellbar (siehe Foto 2). Zudem konnte der Wallach das Auge nun weiter öffnen und ließ es sich auch brav nochmals untersuchen. Glücklicherweise konnten aber auch hier keine Fremdkörper oder Verletzungen an der Hornhaut gefunden werden und die Lidbindehäute waren nur noch geringgradig gerötet.
Daher wurde mit der Besitzerin besprochen, den Wallach für 2 weitere Stunden unter Beobachtung grasen zu lassen, um Kratzverhalten zu unterbinden und nochmals später Rücksprache zu halten. Zudem wurde die Arzneimittelverabreichung auf 2-stündige Intervalle ausgedehnt.
Erfreulicherweise berichtete die Besitzerin am Abend, dass das Auge nun weiter abgeschwollen sei und der Wallach auch kaum mehr das Bedürfnis habe, sich zu kratzen (siehe Foto 3). Aus Sicherheitsgründen wurde vereinbart, das Tier nicht wie üblich im Offenstall, sondern über Nacht in der Box aufzustallen, da hier weniger Gelegenheiten zum Kratzen geboten wurden und die Besitzerin so die Möglichkeit hatte, das Pferd noch einige Stunden über eine Kamera in der Box zu beobachten. Sollte der Wallach dennoch nachts eine Verschlechterung der Symptome zeigen oder sich öfter Kratzen, wurde der Einsatz von Entzündungshemmer und Magenschutz vereinbart, um keinerlei Verletzungen oder Schädigungen des Auges zu riskieren. Das homöopathische Arzneimittel Apis mellifica C200 wurde nun weiter ausgeschlichen und besprochen, sie nur noch einmalig am späten Abend, sowie am Folgetag in der Früh zu verabreichen.

Am nächsten Morgen berichtete die Besitzerin freudig, dass sich das Pferd in der Nacht nicht am Auge gekratzt habe und die Schwellung nun nahezu vollständig abgeklungen sei (siehe Foto 3). Aufgrund der äußerst positiven Entwicklung wurde kein homöopathisches Arzneimittel mehr verabreicht und nur noch das Tragen einer Fliegenmaske zum Schutz vor Insekten empfohlen. Einen Tag später war die Schwellung gänzlich verschwunden.

Fallbeispiel: Fieber

Ein 12-jähriger Vollblutaraber-Wallach wurde am 08. September 2021 wegen Fieber vorgestellt. Nachdem das Pferd am Morgen noch einen unauffälligen Eindruck gemacht hatte, war der Besitzerin zu Mittag aufgefallen, dass ihr Wallach plötzlich angelaufene Hinterbeine hatte und etwas müde wirkte. Daraufhin stellte sie beim Fiebermessen fest, dass ihr Pferd eine innere Körpertemperatur (IKT) von 39,5° Celsius (Normalbereich: 37,5°-38,0°C) hatte und verständigte ihre Tierärztin. Da der Wallach in einer Gruppe im Offenstall gehalten wurde, wurde zur Sicherheit bei allen Pferden Temperatur gemessen, wobei keines der anderen Tiere eine erhöhte IKT aufwies.

Bei der klinischen Untersuchung wurden mittelgradig vergrößerte, nicht schmerzhafte, derbweiche Kehlgangslymphknoten, eine mittelgradig gerötete Nasenschleimhaut, eine geringgradig erhöhte Herzfrequenz von 48 Herzschlägen pro Minute (Normalbereich: 28-40 Herzschläge pro Minute), sowie eine hochgradig erhöhte Atemfrequenz von 38 Atemzügen pro Minute (Normalbereich: 10-14 Atemzüge pro Minute) festgestellt. Die IKT betrug nun 40,1°C. Beide Hinterbeine wiesen eine mittelgradige ödematöse Schwellung entlang der Röhrbeine auf, wobei diese links stärker ausgeprägt war als rechts. Zur weiteren Abklärung wurde dem Wallach auch Blut abgenommen.
Trotz des hohen Fiebers fraß der Wallach mit Appetit Heu und zeigte sich auch frech und aufmerksam, als die Besitzerin ihm die Beine mit einem Wasserschlauch kühlen wollte.
Abgestimmt auf die individuellen Symptome des Pferdes und die Ergebnisse der klinischen Untersuchung erhielt der Wallach das homöopathische Arzneimittel Acidum muriaticum C1000. 30 Minuten später sank die IKT auf 39,5°C, die Atemfrequenz auf 32 und die Herzfrequenz war wieder in der Norm.
Mit der Besitzerin wurde nun abgesprochen, das homöopathische Arzneimittel im Laufe des Tages noch zweimal zu verabreichen und mehrmals Temperatur zu messen und das Allgemein- und das Fressverhalten zu prüfen.
Zur Unterstützung des Immunsystems erhielt das Tier zusätzlich einmal täglich 10 Gramm Echinacea und 10 Gramm Zistrose, sowie zur Stärkung des Kreislaufes 25 Milliliter Viequo Heartbeat von Vetvital. Sollte es zur Verschlechterung der Symptome kommen, wurde der Einsatz eines fiebersenkenden Medikamentes und Magenschutz mit der Besitzerin besprochen.
Erfreulicherweise meldete sich die Besitzerin abends mit der guten Nachricht, dass sowohl die IKT, als auch die Atemfrequenz wieder in den Normalbereich gesunken waren.
Auch am nächsten Tag war das Pferd morgens fieberfrei und die Hinterbeine bereits weniger stark angelaufen. Gegen Mittag stieg die Temperatur auf 38,0°C an, weshalb nochmals das homöopathische Arzneimittel Acidum muriaticum C1000 verabreicht wurde. Auch diesmal sank die Temperatur innerhalb einer halben Stunde auf 37,8°C.

Kurze Zeit später lagen die Ergebnisse der Blutuntersuchung vor, welche u.a. eine Erhöhung des unspezifischen Entzündungsparameters SAA mit einem Wert von 295,4 mg/l (Referenzbereich: <1,7 mg/l), sowie der Monozyten zeigten. Monozyten zählen zu den weißen Blutkörperchen und spielen eine wichtige Rolle bei der Immunabwehr von Krankheitserregern. Der SAA-Wert gilt als sehr sensitiv, da er innerhalb kurzer Zeit bei Entzündungsreaktionen, beispielsweise Infektionen, im Körper ansteigt. Zwar lassen sich dadurch keine direkten Rückschlüsse auf den genauen Ursprung der Entzündung schließen, jedoch sinkt der Wert bei Abklingen der Krankheit auch wieder rasch ab, wodurch er sich besonders zur Verlaufs- und Therapiekontrolle bei Pferden eignet.
Aus diesem Grund wurde ein Kontrollblutbild wenige Tage später empfohlen und das homöopathische Arzneimittel in derselben Potenz bis dahin einmal täglich eingegeben. In den darauffolgenden Tagen blieb der Wallach weiterhin fieberfrei und zeigte ein ungestörtes Allgemein- und Fressverhalten. Am 13. September 2021 wurde die Blutkontrolle durchgeführt. Zu diesem Zeitpunkt war die ödematöse Schwellung der Hinterbeine völlig verschwunden, der Wallach zeigte sich munter und frech. Zur großen Freude der Besitzerin lagen auch nach kurzer Zeit bereits die Ergebnisse der Blutanalyse vor. Der SAA-Wert betrug nun 0,0 mg/l und war somit wieder in den Referenzbereich von <1,7 mg/l gesunken. Auch die Monozyten befanden sich wieder im Normbereich. Aufgrund des sehr positiven Verlaufes wurde das homöopathische Arzneimittel noch über einige Tage ausschleichend immer seltener verabreicht, bis es schließlich ganz abgesetzt wurde. Es trat kein Rezidiv auf.

Im Anschluss wurde mit Hilfe der modifizierten Naranjo-/MONARCH-Kriterien (vgl. Lamba et al, 2020, Homeopathy) versucht, die Wirksamkeit des verabreichten homöopathischen Arzneimittels des eben beschriebenen Fallbeispiels zu überprüfen. Diese Kriterien wurden als praktisches „Tool“ entwickelt, um zu prüfen, ob ein kausaler Zusammenhang zwischen der Verabreichung von homöopathischen Arzneimitteln und einem Heilungserfolg wahrscheinlich ist. Die einzelnen Kriterien lassen sich der unten angeführten Tabelle 1 entnehmen. Jedem Kriterium wird dabei eine gewisse Punktezahl zugeordnet, die am Schluss zu einer Gesamtpunktezahl zusammengezählt wird. Diese kann zwischen -6 und +13 Punkten betragen. Bei akuten Fällen muss die Gesamtsumme mindestens 6 Punkte, bei chronischen mindestens 8 Punkte ergeben, damit ein kausaler Zusammenhang zwischen homöopathischem Arzneimittel und Heilungserfolg als wahrscheinlich angesehen werden kann.

In Tabelle 1 wurden zur Verdeutlichung jeweils die zutreffenden Punktezahlen rot unterlegt. Da die Kriterien 6(A) und 6(B) bei derartigen Akutfällen nicht anwendbar sind, wurden diese nicht in die Berechnung miteinbezogen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es zu einer Verbesserung der Hauptsymptome kam, für die das homöopathische Arzneimittel verschrieben wurde (+2 Punkte). Die klinische Verbesserung trat in einem plausiblen Zeitrahmen im Verhältnis zur Arzneimitteleingabe auf, was sich u.a. sowohl bei der ersten Verabreichung von Acidum muriaticum C1000, als auch bei der Verabreichung am Folgetag in einem Absinken der erhöhten IKT innerhalb von rund 30 Minuten zeigte (+1 Punkt). Weiters kam es nicht zu einer anfänglichen Verschlimmerung der Symptome, sondern lediglich zu einer Verbesserung (0 Punkte). Die Wirkung umfasste lediglich die Hauptsymptome bzw. Haupterkrankung, es wurden keine anderen Symptome verändert oder verbessert (0 Punkte). Man kann davon ausgehen, dass es zu einer Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens des Pferdes kam, da es bereits innerhalb weniger Stunden nach Verabreichung des homöopathischen Arzneimittels zu einer Normalisierung der veränderten Vitalparameter kam (+1 Punkt). Es traten keine „alten Symptome“ im Laufe der Besserung vorübergehend auf (0 Punkte). Es wurden zwar Echinacea und Zistrose, sowie ein kreislaufunterstützendes Ergänzungsfuttermittel beginnend mit dem Tag der Erstvorstellung des Pferdes verabreicht, welche einen potenziellen Einfluss auf die Verbesserung der Symptome bzw. das Heilungsgeschehen aufweisen könnten. Jedoch wurden diese erst einige Stunden nach erstmaliger Eingabe des homöopathischen Arzneimittels verabreicht. Somit war es bereits zu einem deutlichen Absinken der erhöhten IKT und Atemfrequenz, sowie zur Normalisierung der Herzfrequenz gekommen, noch bevor diese verabreicht wurden. Diesbezüglich gibt es keine alternativen Ursachen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit die Verbesserung verursacht haben könnten (+1 Punkt). Durch Erhebung und Kontrolle der Blutparameter konnte zudem die Verbesserung der Gesundheit durch eine objektive Untersuchung bestätigt werden (+ 2 Punkte). Weiters bewog eine wiederholte Eingabe des homöopathischen Arzneimittels am zweiten Tag des Beobachtungszeitraumes bei neuerlichem Anstieg der IKT abermals eine ähnliche klinische Verbesserung mit einem Absinken der IKT innerhalb von rund 30 Minuten (+1 Punkt).

Die Gesamtpunktezahl betrug demnach 8 Punkte. Ein kausaler Zusammenhang zwischen der Verabreichung des homöopathischen Arzneimittels und dem Heilungserfolg des Pferdes ist somit wahrscheinlich.

So half die Homöopathie meinem Pferd

Fast vier Jahre litt der Andalusier-Welsh Mix von Dipl.-Ing. Alexandra Kuhn an einer wiederkehrenden Augenentzündung – bis sie durch Zufall auf das Integrativmedizinische Konzept von Dr. Petra Weiermayer aufmerksam wurde. In einer ausführlichen Anamnese ist die Fachtierärztin den Beschwerden auf den Grund gegangen – und konnte helfen. Heute ist das Pferd beschwerdefrei und die Besitzerin so zufrieden, dass sie uns diesen Bericht geschrieben hat.

Erfahrungsbericht lesen

Die mehrfache Europameisterin Jennifer Schranz berichtet: Die homöopathischen Arzneimittel unterstützen mein Pferd nicht nur körperlich, sondern auch mental

Sie ist mehrfachen AQHA-Europameisterin im Westernreiten und mit ihrem Quarter Horse Wallach An Awesome VP sehr erfolgreich in der nationalen und internationalen Sportszene unterwegs. Dabei setzt die Niederösterreicherin nicht nur auf hervorragendes Training mit Jadasa Jablonowski, sondern auch auf Integrative Medizin. In diesem Interview berichtet sie, wie sie seit vielen Jahren ihr Ausnahme-Pferd für den Turnier-Auftritt betreut und betreuen lässt.

Die fachliche Sicht der erfolgreichen Betreuung erörterte Dr. med. vet. Petra Weiermayer

Wir freuen uns, dass die Homöopathie so erfolgreich ist – nicht nur in diesem Fall.

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