Im Sinne der Integrativmedizin präsentierte sich die Jahrestagung der ÖGVH (Österreichische Gesellschaft für Veterinärmedizinische Homöopathie) mit einer gelungenen Vielfalt an Vorträgen, die interessante wissenschaftliche Fakten präsentierten, das medizinische Wissen auffrischten und natürlich auch wieder spannende und lehrreiche Fallberichte brachten.

 

Dr. Barbara Wieser

Dr. Barbara Wieser

Kurzweilig und spannend wurde das allgemeine Wissen zu Tumoren inklusive Staging sowie konventionell medizinischen Therapieoptionen aufgefrischt. Anhand von onkologischen Kleintierfällen erläuterte Fachtierärztin für Homöopathie Dr. med. vet. Barbara Wieser, dass Tumore durch eine zusätzliche homöopathische Therapie potenziell sowohl äußerst positiv beeinflusst als auch Nebenwirkungen von z.B. Chemotherapien gelindert werden können.

 

 

 

Dr. Erich Scherr arbeitet in einer Gemeinschaftspraxis und ist auf Pferde spezialisiert.

© privat

Auch Dr. med. vet. Erich Scherr präsentierte anhand eines non-grey horse Melanomas die potenzielle Wirksamkeit einer homöopathischen Therapie additiv zur länger bestehenden konventionell medizinischen Therapie.

 

 

 

 

Mag. Elisabeth Kasper, Fachtierärztin für Kleintiere

Privat

Fachtierärztin für Kleintiere Mag. med. vet. Elisabeth Kasper, brachte den ZuhörerInnen in ihrem Vortrag die Möglichkeiten einer homöopathischen Behandlung im Klinikalltag näher. Auf spannende Art und Weise, wurde den TeilnehmerInnen anhand von Fallberichten gezeigt, wie man homöopathische Therapien, die oftmals aktiv von den PatientenbesitzerInnen gefordert werden, additiv zur laufenden konventionell medizinischen Behandlung oder als alleinige Therapie einsetzen kann.

 

 

 

Prof. Dr. Michael Frass ist Facharzt für Innere Medizin mit dem Zusatzfach internistische Intensivmedizin.

@ privat

Ao. Univ.-Prof. Dr. med. Michael Frass stellte den TeilnehmerInnen seine eindrucksvollen und wissenschaftlich fundierten Studien zur homöopathischen Behandlung von onkologischen Patient/innen vor. Die randomisierte Placebo-kontrollierte dreiarmige Studie konnte zeigen, dass neben der konventionellen Krebsbehandlung additive Homöopathie dazu beitragen kann, die Nebenwirkungen der konventionell medizinischen Therapie zu lindern, die Lebensqualität zu verbessern und die Überlebenszeit zu verlängern. Die von Dr. med. vet. Barbara Wieser und Dr. med. vet. Erich Scherr präsentierten onkologischen Kasuistiken erhalten nun in der überzeugenden Studie von Frass und Kollegen eine wissenschaftliche Bestätigung, welche sich nun auch in der Aufnahme der Homöopathie in die entsprechende S3 Leitlinie widerspiegelt.

 

Dr. Stephan Baumgartner

privat

PD Dr. sc. nat. Stephan Baumgartner erklärte in einem interessanten und informativen Vortrag die Grundlagenforschung in der Homöopathie. Es wurde klargestellt, dass eine spezifische Wirkung homöopathischer Arzneimittel bei sehr hohen Verdünnungsverhältnissen, d.h. hergestellt mit stufenweisen Verschüttelungen und Verdünnungen, sich nicht ohne Weiteres unter Rückgriff auf das klassische pharmakologische Modell „Molekül wirkt an Zellrezeptor“ erklären lässt. Die experimentelle Laborforschung zur Homöopathie untersucht daher, ob ein Unterschied zwischen homöopathischem Arzneimittel und einer geeigneten Kontrolle in Experimenten beobachtbar ist. Hierbei kommen u.a. physiko-chemische Testverfahren, pflanzliche Bioassays, oder auch Zellversuche zum Einsatz. In den mehr als 1.000 fachwissenschaftlichen Publikationen zur homöopathischen Grundlagenforschung gibt es eine beträchtliche Anzahl von qualitativ hochwertigen Studien, welche spezifische Wirkungen auch von Hochpotenzen homöopathischer Arzneimittel beobachteten. Diese Studienergebnisse konnten auch in unabhängig replizierten experimentellen Modellen bestätigt werden. Zusammenfassend ist festzuhalten, dass es auch in der präklinischen Forschung zur

Homöopathie viele positive Befunde, auch aus methodisch hochwertigen Studien gibt, die sich rein durch die Placebohypothese nicht erklären lassen.

Christoph AbermannFachbereichsübergreifend wurde von Dr. med. Christoph Abermann über die homöopathische Behandlung von sogenannten Folgeerkrankungen, Wissen das auch in der Veterinärmedizin gut angewendet werden kann, referiert. Die interessant präsentierten, familiär gehäuft auftretenden Krankheiten, sieht man zwar in der Veterinärmedizin seltener, da oftmals zu den Vorfahren wenig bekannt ist, können jedoch in der Betreuung von Hunde- und Katzenzüchtern und von Tieren in Zuchtbetrieben durchaus eine wichtige Rolle spielen.

 

 

Dr. Petra Weiermayer

Die notwendige und enge Zusammenarbeit zwischen Human- und VeterinärmedizinerInnen, wird in dem von Fachtierärztin für Homöopathie Dr. med. vet. Petra Weiermayer, klar erläuterten One Health Konzept präsentiert.

 

 

 

Silvia Baur-Bernhardt ist als Tierärztin in der Praxis Tierärzte Hohenlohe Dr. Wesselmann und Dr. Zankl in Wallhausen, Deutschland tätig.

Homöopathische Behandlungen von Mycotoxin-bedingten Erkrankungen beim Schwein, wurden von Tierärztin Silvia Baur-Bernhardt kurzweilig und informativ erläutert. Gleich wie für die Pferdepraxis von Fachtierärztin Dr. med. vet. Petra Weiermayer anhand von zwei Kasuistiken vorgestellte homöopathische Therapie von Infektionskrankheiten, wurde auch für die Schweinepraxis anhand von Beispielen klar, dass sowohl alleinige homöopathische Behandlungen, solange (noch) kein Antibiotikaeinsatz indiziert bzw. möglich ist, als auch kombinierte konventionell medizinische und homöopathische Behandlungen im Sinne der Integrativmedizin, hervorragende Ergebnisse zeigen.

 

karin farbeDas wichtige Thema eines erfolgreichen und wirksamen Parasitenmanagements beim Pferd erklärte Mag. med. vet. Karin Schmid, Vizepräsidentin der Österreichischen Tierärztekammer, überaus informativ und professionell anhand des Programms der Zeitgemäßen selektiven Entwurmung (ZSE).

 

 

 

Mag. Michael Ridler

Abschließend nahmen die TeilnehmerInnen mit Fachtierarzt für Homöopathie Mag. med. vet. Michael Ridler, an einem virtuellen Rundgang durch den Rinderstall teil. Der interessante und spannende Vortrag, führte die TeilnehmerInnen zu mehreren Kühen, mit unterschiedlichen Krankheiten und deren integrativmedizinischer Behandlung, bei der u.a. Homöopathie und Phytotherapie zum Einsatz kamen. Trotz vorgerückter Stunde, Sonntag zu Mittag, wurde seitens der ZuhörerInnen um eine Verlängerung der Veranstaltung gebeten, damit der Vortrag um eine weitere Kasuistik verlängert werden konnte.

 

 

So genossen die TeilnehmerInnen die Vorteile einer Online Veranstaltung und freuen sich schon auf das nächste Jahr, in dem hoffentlich auch wieder eine Präsenzveranstaltung bzw. Hybridveranstaltung möglich sein wird!

Dr. med. vet. Claudia Halmer, Mag. med. vet. Charlotte Schlenker, Mag. med. vet. Désirée Prokop, Dr. med. vet. Petra Weiermayer

OEGVH Sponsoren