Liebe Mitglieder, liebe Freunde der Homöopathie,

auch im Sommer gibt es viel zu berichten – und viel zu bewegen.

In diesem Newsletter möchten wir Sie auf gleich mehrere wichtige Entwicklungen aufmerksam machen: Wir blicken voraus auf unsere Jahrestagung im November, laden Sie herzlich zur kostenlosen Vortragsreihe „Allgemeine Homöopathie“ ein und lassen den Tag der Integrativen Methoden noch einmal Revue passieren.

Zugleich werfen wir einen kritischen Blick nach Deutschland: Ein Antrag auf dem kommenden SPD-Parteitag gefährdet die Therapiefreiheit – wir informieren Sie über Hintergründe, mögliche Folgen und wie Sie aktiv werden können. 

Ganz im Gegensatz dazu eine ermutigende Entscheidung aus der Schweiz: Der Ständerat hat eine Motion zur Einschränkung der Komplementärmedizin einstimmig abgelehnt und damit ein starkes Signal für medizinische Vielfalt und Therapiegerechtigkeit gesetzt.

Und wir freuen uns über einen wegweisenden Schritt der WHO: Die neue Strategie zur Integration traditioneller Medizin eröffnet weltweit neue Perspektiven für eine pluralistische Gesundheitsversorgung.

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen, danken für Ihre Unterstützung – und hoffen, Sie bei einer unserer Veranstaltungen persönlich (wieder) zu sehen.

Herzliche Grüße,
der Vorstand der ÖGVH

Von einem Live-Patienten im Pferdestall über spannende Fallbearbeitungen bis hin zu praxisnahen Einblicken in die Nutztierhomöopathie – die diesjährige Jahrestagung in Baden bei Wien bietet ein vielfältiges Programm mit erfahrenen Referent:innen, fundierten Inhalten und inspirierendem Austausch unter Kolleg:innen.
Ganz gleich, ob Sie bereits erfahren sind oder gerade erst in die Homöopathie einsteigen – dieses Wochenende hält für alle etwas bereit.

Terminübersicht:

• Freitag, 14.11.2025 | 14:00 – 18:00 Uhr | Vorträge & gemeinsames Abendessen
• Samstag, 15.11.2025 | 09:00 – 18:00 Uhr | Vorträge & Jahreshauptversammlung mit Abendessen
• Sonntag, 16.11.2025 | 08:30 – 13:00 Uhr | Abschlussprogramm

Mit großer Freude laden wir Sie ein, auch im kommenden Wintersemester an unserer beliebten Vortragsreihe „Allgemeine Homöopathie“ teilzunehmen.
Dank des großen Interesses und der positiven Rückmeldungen konnten wir erneut einen hochwertigen vierteiligen Zyklus mit renommierten Referent:innen für Sie gestalten. Diesmal mit Prof. Dr. Stephan Baumgartner, der uns einen bahnbrechenden Einblick in die Forschung zur Wirkweise der Homöopathie geben wird. 

Die kostenlosen Vorträge finden jeweils montags von 17:00 bis 19:00 Uhr online statt. Nach Ihrer Anmeldung unter fortbildung@oegvh.at erhalten Sie den Zugangslink direkt per E-Mail.

Bildungsstunden:

• 2,0 Bildungsstunden E-Learning
• 2,0 FTA Homöopathie

Hier die Termine und Themen im Überblick

Mo, 20.10.2025 – Geschichte & Prinzipien der Homöopathie, Arzneimittelzulassung/-registrierung/-herstellung
Referentinnen: Dr. med. vet. Barbara Wieser, Mag. pharm. Dr. Astrid Obmann

Mo, 03.11.2025 – Anamnese, Repertorisation, Arzneimittelverschreibung, Salutogenese, Pathogenese, Integrativmedizin
Referentinnen: Dr. med. vet. Barbara Wieser, Dr. med. vet. Petra Weiermayer

Mo, 24.11.2025 – Heilungsverlauf, Möglichkeiten, Grenzen, Case Reports
Referentinnen: Mag. med. vet. Claudia Frei-Freuis, Dr. med. vet. Petra Weiermayer

Mo, 15.12.2025 – Grundlagenforschung & klinische Forschung in der Homöopathie
Referent und Referentin: Prof. Dr. Stephan Baumgartner, Dr. med. vet. Petra Weiermayer

Von der Stresserkennung bei Hund, Katze und Nutztier bis hin zu Therapieansätzen mit Osteopathie, Akupunktur, Cannabinoiden und Homöopathika: Der Tag der Integrativen Methoden 2025 widmete sich ganzheitlich dem Thema Stress bei Tieren. Renommierte Expert:innen teilten ihr Wissen aus Praxis und Forschung – ein inspirierender Abend mit wertvollen Impulsen für die tierärztliche Arbeit.

Mit großer Sorge blicken wir nach Deutschland: Auf dem kommenden SPD-Parteitag am 29. Juni 2025 soll ein Antrag (G28) beraten werden, der die Homöopathie aus dem Arzneimittelstatus herauslösen und mit Warnhinweisen versehen will.

Was auf den ersten Blick nach Symbolpolitik klingt, hätte weitreichende Folgen – nicht nur für Patient:innen in Deutschland, sondern auch für die internationale Diskussion um Therapiefreiheit, Pluralität in der Medizin und den Umgang mit wissenschaftlicher Vielfalt.

Worum geht es konkret?
Der Antrag G28 beruft sich auf eine stark verengte Auffassung von Wissenschaftlichkeit und blendet aktuelle Studienergebnisse, Versorgungserfahrungen und Patient:innenperspektiven systematisch aus. Damit steht er im direkten Widerspruch zu internationalen Entwicklungen – etwa der neuen WHO-Strategie zur Integration traditioneller und komplementärmedizinischer Heilmethoden.

Unsere Haltung ist klar:
Eine moderne Gesundheitspolitik braucht Offenheit, Dialog und wissenschaftliche Redlichkeit – keine ideologisch motivierte Ausgrenzung bewährter Therapieformen. Gemeinsam mit vielen engagierten Ärzt:innen, Patient:innen und Wissenschaftler:innen setzen wir uns für eine vielfältige, evidenzinformierte und respektvolle Gesundheitskultur ein.

Machen auch Sie mit und schicken Sie Ihre Stimme gegen Antrag G28 direkt an die SPD-Delegierten: Wir haben Ihnen alle Informationen übersichtlich zusammengestellt. Im Abschnitt „Bitte stimmen Sie gegen Antrag G28“ finden Sie einen vorgefertigten Mailtext, den Sie einfach übernehmen können – so geht es besonders schnell. Unter „Alle Adressen“ haben wir zudem die Mailkontakte der relevanten Politiker:innen für Sie gesammelt.

Ein bedeutender Schritt für die Zukunft integrativer Medizin: Die Weltgesundheitsversammlung hat Ende Mai 2025 eine neue WHO-Strategie verabschiedet, die traditionelle, komplementär- und integrativmedizinische Methoden (TCIM) weltweit stärker in nationale Gesundheitssysteme integrieren will – evidenzbasiert, respektvoll gegenüber indigenem Wissen und mit dem Ziel, globale Gesundheitsversorgung ganzheitlich weiterzuentwickeln.

Gerade vor dem Hintergrund wachsender Herausforderungen wie Antibiotikaresistenzen, Polypharmazie und den Auswirkungen des Klimawandels wird deutlich: Es braucht ein Zusammenspiel von konventionellmedizinischen und traditionellmedizinischen Ansätzen – auf wissenschaftlicher Grundlage und mit kulturellem Feingefühl.

Lesen Sie den ausführlichen Bericht über die neue WHO-Strategie und die internationale Debatte rund um Evidenz, kulturelle Anerkennung und regulatorische Hürden.

Am 12. Juni 2025 hat der Schweizer Ständerat ein klares Zeichen gesetzt – und sich deutlich gegen die Schwächung des Solidaritätsprinzips in der Grundversicherung ausgesprochen. Damit wurde eine Motion des FDP-Nationalrats Philippe Nantermod abgelehnt, die ärztliche komplementärmedizinische Leistungen aus der obligatorischen Krankenversicherung ausschließen wollte. Damit bleibt gesichert, dass bewährte Methoden wie Homöopathie, Akupunktur oder Phytotherapie weiterhin allen Patient:innen offenstehen – unabhängig von Einkommen oder Zusatzversicherung.

Ein klares Signal an Europa
Ein wichtiges Zeichen für Therapiefreiheit, medizinische Vielfalt und soziale Gerechtigkeit. Gerade in einer Zeit, in der andernorts – etwa in Deutschland – diskutiert wird, komplementärmedizinische Leistungen einzuschränken, zeigt die Schweiz Haltung: Für eine moderne, pluralistische und verantwortungsvolle Gesundheitsversorgung.

Zu diesem spannenden Thema sind Dozentinnen und Dozenten, Ärztinnen und Ärzte, Therapeutinnen und Therapeuten sowie Studierende herzlich eingeladen!